Zum Hauptinhalt springen
schule

Lesung von Sophie von Bechtolsheim am GMI

Erinnerung an das Ende des Zweiten Weltkriegs und der NS-Diktatur

bild

Am 8. Mai 1945 endete der Zweite Weltkrieg in Europa und mit ihm die Gewaltherrschaft der Nationalsozialisten. Am 80. Jahrestag des „Tags der Befreiung“ war es uns eine große Ehre und Freude, Sophie von Bechtolsheim für eine Lesung am GMI begrüßen zu dürfen. Frau von Bechtolsheims Großvater – Claus Schenk Graf von Stauffenberg – verübte am 20. Juli 1944 ein Bombenattentat auf Adolf Hitler, um die NS-Diktatur zu beenden, einen Friedensschluss herbeizuführen und letzten Endes die „Majestät des Rechts“ wiederherzustellen. Zusammen mit weiteren Mitstreitern wurde er nach dem gescheiterten Attentat festgesetzt und noch in der Nacht des 20. Juli ohne Gerichtsverfahren in Berlin von einem Erschießungskommando hingerichtet. Viele weitere Beteiligte und Unterstützer des oppositionellen Netzwerks, dem Stauffenberg angehört hatte, fanden nach entwürdigenden Schauprozessen vor dem „Volksgerichtshof“ den Tod. Als Historikerin und stellvertretende Vorsitzende des Kuratoriums der „Stiftung 20. Juli 1944“ beschäftigt sich Frau von Bechtolsheim intensiv mit der Geschichte des Widerstands gegen den Nationalsozialismus, als Nachfahrin einer der bekanntesten Figuren ebendieser Geschichte ist für sie aber natürlich auch der persönliche Umgang mit ihrem Geburtsnamen und dem damit verbundenen „Erbe“ von großer Bedeutung. Diese Aspekte wurden im ersten Teil der Lesung – Frau von Bechtolsheim las hier aus dem Buch mit dem durchaus provokanten Titel „Stauffenberg. Mein Großvater war kein Attentäter“ – besonders in den Blick genommen; gleichzeitig wurden darüber hinausgehend aber auch Fragen nach der Natur des Mensch-Seins, des Werts innerer Freiheit und der Bedeutung von Widerstand aufgeworfen. Nach einer kurzen Pause, die von Louis Schindler aus der 11. Jahrgangsstufe musikalisch gestaltet wurde, las Frau von Bechtolsheim aus ihrem zweiten Buch, „Stauffenberg. Folgen. Zwölf Begegnungen mit der Geschichte“ und beleuchtete hier exemplarisch die Lebenswege von Dorothea Johst, Bert Heinrich und Manfred Klose. Im Anschluss an die Lesung nahm sich unser Gast Zeit für weiterführende und vertiefende Fragen aus dem Publikum und auch das eine oder andere persönliche Gespräch.

Wir bedanken uns ganz herzlich bei Frau von Bechtolsheim für ihre Zeit, ihr großes Engagement und ihre Bereitschaft, uns einen Einblick in ihre bewegte und bewegende Familiengeschichte zu geben. Verbunden mit diesem Dank ist die Hoffnung, dass Frau Bechtolsheim die Rückkehr in ihre alte Heimat – einige Jahre ihrer Kindheit hatte die Familie in Großinzemoos gewohnt – genossen hat und dem GMI verbunden bleibt.

schule